Wer hatte ihn noch nie, den Traum vom Fliegen? Die Vorstellung, die Welt von oben zu sehen und quasi schwerelos zu sein, hatte doch schon immer etwas Faszinierendes.
Im Juni 2020 bei einem Workshop zum Segelfliegen in Sachsen-Anhalt gab es genau hierzu die Möglichkeit. Ein Wochenende lang haben sich also einige Mitglieder der DGhK von klein bis groß getroffen und zusammen die spannende Welt des Fliegens entdeckt.
Bei der Ankunft am Segelflugplatz konnten wir zunächst alle unsere Bungalows familienweise beziehen, die unsere Übernachtungsstätten für das kommende Wochenende sein würden. Nachdem alle angekommen waren und sich eingerichtet hatten, gab es auch gleich eine Einführung in das Segelfliegen und den dahinterstehenden Verein. Natürlich kamen wir um eine Belehrung nicht herum, einerseits wegen all der zu beachtenden Dinge auf dem Flugplatz und andererseits wegen Corona, doch bald darauf gab es dann auch schon Abendessen.
Am nächsten Tag starteten wir in aller Frühe mit einem gemeinsamen Frühstück, bevor wir nach den ersten Lektionen über Aerodynamik, Luftrecht und ähnliche Dinge voll in den Alltag des Flugplatzes eintauchen durften. Das begann mit dem Herausziehen der zusammengefalteten und eingepackten Flugzeuge aus der riesigen Garage. Anschließend wurden sie ausgeklappt und startklar zum Fliegen gemacht. Dann wurde von allen zusammen das Mittagessen (Chili con Carne) vorbereitet und während und nach dem Essen bekamen dann alle die Möglichkeit, selbst an einem Segelflug teilzunehmen.
Bereits noch am Boden war alles sehr spannend, als die einzelnen Funktionen verschiedenster Hebel und Knöpfe erklärt wurden. Der Nervenkitzel begann dann, als das kleine Flugzeug durch eine Winde an einem Stahlseil über die Rollbahn und steil hoch in die Luft gezogen wurde. Nach dem Ausklinken des Seils war man dann auf sich, das Flugzeug und die Thermik gestellt. Und selbst wenn man dem Ganzen vielleicht zuvor etwas skeptisch gegenüber war, sobald die Felder kleiner werden und man beginnt, sich hoch in die Luft zu schrauben, ist jeder Zweifel vergessen. Oben angekommen wurde dann jedem einzeln gezeigt, wie beschleunigt und abgebremst, gedreht und gelandet werden konnte.
Nachmittags folgte dann nach weiteren interessanten Vorträgen das Bauen der Modellflugzeuge, was den zweiten Teil des Wochenendes ausmachte. Mithilfe von für jedes einzelne Kind bereitstehenden Bausätzen wurden dann aus Balsaholz die kleinen Flugobjekte gebaut, was deutlich komplizierter war, als es vielleicht klingen mag, weswegen wir auch bei weitem nicht fertig wurden. Trotzdem folgte dann nach dem Flugzeuge putzen, einklappen und in die Garage schieben das Abendbrot, bei dem gegrillt wurde, und damit war erstmal Feierabend. Um den ereignisreichen Tag ausklingen zu lassen, schauten wir gemeinsam noch einen Film, welcher mehr oder weniger von der Geschichte des Segelfliegens handelte und ohne Frage sehr, sehr lustig war. Danach ging es dann auch für die meisten, schon sehr geschafften Kinder, direkt ins Bett, während die Eltern noch bei einem Bier zusammensaßen.
Dann brach auch schon der letzte der drei gemeinsamen Tage an und nachdem wir erneut alle zusammen mit einem Frühstück in den Tag gestartet waren, wurden die angefangenen Modellflugzeuge fertiggestellt. Auch gab es noch ein paar offene Vorträge, die gehalten wurden. Da es zu windig war für das Segelfliegen an sich hatten wir dann anschließend viel Zeit, unsere selbst gebauten Modellflieger auch gleich zu testen. Und ich muss sagen, nach ein bisschen nachjustieren flogen sie tatsächlich deutlich besser als gedacht. Zwar gab es auch den ein oder anderen Schaden, aber im Großen und Ganzen segelten die kleinen Flieger geradezu anmutig durch die Luft.
Allerdings hieß das dann auch langsam das Ende unseres gemeinsamen Segelflug-Wochenendes. Nachdem die Küche und der Gemeinschaftsraum aufgeräumt, alle Bungalows geputzt und alle verabschiedet waren, machten sich alle Familien wieder auf den Heimweg.
Und damit danke für ein abwechslungsreiches, amüsantes und atemberaubendes Wochenende!
(von Anna, 15 Jahre)